Sonntag, September 04, 2005

20.07.1998 - 30.07.1998


Nach zwei Ruhetagen mit Erkundungen in der näheren Umgebung von Epinal geht's weiter. Die große Hitzewelle mit 38°C in der Kajüte hat uns eingeholt. Also schauen wir halt, daß wir weiter kommen. Im Kanal geht's dann tapfer mit vielen Schleusungen die nächsten beiden Tage der Mosel entlang.
Die Mosel ist hier noch ein Gebirgsfluß und sehr fischreich. Der Kanal liegt im Tal mit Bahn und Straße parallel zur ihr. Dazwischen sind auch noch Drehbrücken zu passieren. Dies geschieht fast immer recht flott, da das Personal fast ausnahmslos bereitsteht und auf uns lauert. So kommen wir schließlich am 24.07. 9.00 zur letzten Penicheschleuse unserer Fahrt. Diese mit 38,5 x 5,10 m großen Schleusen werden mehr oder weniger von Hand bedient, oft auch vom Bootsführer selbst.

Also waren wir am 24.07., 9.40 bis 9.50 in der Großschleuse Neuves-Maisons mit 7,10 m Hubhöhe (bei uns Fall). Diese Schleusen sind 185 x 12 m und Sportboote werden nur mit Berufsschiffahrt bedient, aber nicht immer. Wir hatten Glück, daß es übergangslos mit der Berufsschiffahrt weiterging. Auch die nächste klappte gut. In Toul ist dann links eine kleine Sportschleuse, auch diese klappte gut. Aber wir fanden keinen Liegeplatz. Solche sollen oberhalb der Schleuse rechts sein. Auch bei den nächsten Orten war nichts vernünftiges dabei.

Bei Kilometer 327,5 bei Pont à Mousson wurde dann ein guter Liegeplatz am Stadtpier mit Wasseranschluß erspäht. Hier lagen auch noch andere Sportboote.

Nach zwei Ruhetagen wollen wir heute bis Metz. Bereits 12.30 nach zwei Schleusen hatten wir einen neuen Liegeplatz. Dieses Mal müssen wir jedoch inklusive Strom, Dusche, Wasser 60 FF(ca. 20 DM) bezahlen. Doch Metz soll es uns wert sein. Viel Parks mit vielen Blumen und schöne Stadtteile machen diese Stadt zu einem angenehmen Aufenthaltsort. Der Sportbootverkehr ist hier enorm, so daß man froh ist, einen Liegeplatz günstig zu bekommen. Wir lagen am ersten Tag mit drei Booten im Päckchen. Am zweiten Tag war es dann nur noch ein weiteres Boot. Aber alle etwas größer als unseres und auch teurer. Auch mit niederländisch- königlichem Banner. Doch wir müssen langsam nach Deutschland, da es Probleme mit dem Gasvorrat gab. Hier gibt’s nur 13-/ 11-kg-Flaschen und wir haben nur 5-kg-Flaschen. Da es nun auch kühler wird und regnet, wollen wir morgen weiter.

Und deshalb geht's auch bei Nieselregen los. Wie immer hörte es mit der Feuchte bald auf, so daß bei angenehmem Wetter sechs Schleusungen, an Schengen, Luxemburg vorbei bis Schebsange, Kilometer 337 geht. Feierabend war dann in einem sehr engen Hafen, in dem man aber auch 200 Boote einschichten konnte. Wenn nur der blöde Wind nicht wäre. Wie immer, kommt er aus der falschen Richtung und ist zu stark. In die Stegbox einfädeln wurde zur Kür. Vorn an der Ecke ist gleich eine Tankstelle, Super und Diesel. Durch diese Düfte merkten wir nicht gleich, daß bei uns auch was nicht in Ordnung war. Eine Aufhängung (Schnur) war durchgescheuert und ein kleiner Dieselschlauch lag in der Bilge und mit ihm ca. 150 Liter Diesel.

Gegen 22.00 war dann die Sauerei einigermaßen beseitigt. Ich, sowie das Boot stinken wie eine Ölquelle. Nur gut, daß hier vorbildliche Duschen sind. Für 58 FF Liegegebühr (10 m) mit Strom kann man dies auch verlangen.

Da an den letzten Tagen tapfer gefahren, werden nun Ruhetage eingelegt. Gleich nebenan die Markthalle mit dem üblichen Angebot an Lebensmitteln. Auch der Textilbasar darf dabei nicht fehlen. Dieser wird von Südländern beherrscht. Die Städte hier, so ab Yonne - Burgund schmücken ihre Häuser, Plätze, Brücken mit vielen Blumen. Sieht alles sehr schön und bunt aus. Da es weiterhin recht warm aber nicht heiß ist, mache ich nun Ölwechsel. Zwischen dem ersten und zweiten Ölwechsel habe ich ca. einen Liter Öl verbraucht, mußte nichts nachfüllen. Was nach 160 Stunden doch recht gut ist.