Sonntag, September 04, 2005

15.06.1998 - 16.06.1998



E
igentlich wollte ich ja von unserem Parisaufenthalt nichts niederschreiben. Aber da ich mit meinem Gedächtnis, das ein Sieb übertrifft, alles vergesse, muß ich wohl oder übel doch ein paar Notizen machen darüber, wie es uns so hier erging.

Nachdem wir also am 14.06. hier ab 10.00 festlagen, ging's ordentlich duschen. Ein paar Stunden Ruhe für Leib und Geist, dann ging's zum ersten Mal in Paris auf Pirsch.
Nachmittags so gegen 14.00 in Richtung Bastille quer durch die Gegend. Dabei sind wir durch Markthallen und Marktstände gebummelt und haben uns das doch ungewohnte Leben und Treiben angesehen. Leider machte man schon Schluß, der Marktsonntag war beendet und so konnten wir nur den Abschluß bestaunen. Der war allerdings auch staunenswert.

Gegen 19.00 ausgeschlafen und ausgeruht gings wieder los. Etwa 45 min. Fußmarsch an der Seine entlang und siehe da, wir standen vor Notre Dame. Wenn die Gelegenheit so günstig ist, wird sie auch beim Schopfe gepackt. Also für 32 FF / Person Eintrittskarten für den Turm bezahlt und hochgestiefelt. Oben hatten wir eine wunderbare Aussicht auf Paris und nach ganz kurzer Zeit auch wunderbar nasse Bekleidung, da der obligatorische Regen kam. Dennoch ließ ich es mir nicht nehmen, die große Glocke, auf der Quasimodo seine Freiübungen gemacht hatte, zu bestaunen. Dabei stellte ich fest, daß man diese mal gedreht hatte (90°), was man mir auch bestätigte.
Beim Heimweg wurden wir dann eingeweicht, so daß man uns dann nur noch trocknen mußte. Die Eindrücke kann ich nicht beschreiben, die soll sich jeder selbst verschaffen.

Nach dem Frühstück hatte ich zum ersten mal die Wehwehchen des Bootes in Augenschein genommen und angefangen, sie zu beseitigen. Dann ging's links an der Bastille vorbei in die Rue St. Antonie zum Supermarkt MONOPRIX zum Einkaufen. Nach Hause, Mittagessen, damit man endlich auf große Tour gehen kann.

Und es ging los in Richtung Louvre am Hotel de Ville vorbei. Alles prächtige Bauten, vor denen man staunend stehenbleiben kann. Wir gingen längs durch die Anlagen des Louvre, um nur noch zu staunen. Man sollte dies alles selbst gesehene haben. Wir waren nicht im Louvre, nur in den Außenanlagen. Weiter dann entlang der Champs Élysée ganz langsam bis zum Arc de Triomphe am Place Charles de Gaulle. Da es wieder regnete, gings dann heimwärts mit der Metro Linie 1 bis zur Bastille. Noch 10 min. Fußweg und die müden Beine hatten ihre wohlverdiente Ruhe, Feierabend.
Ich hatte es schon gesagt, Paris muß man erleben! Am besten zu Fuß! Und somit ging es nach 12.00 los, natürlich zu Fuß, über Place de la Bastille, Boulevard Richard - Lenoir - Canal St. Martin zu einem Bahnhof, dem Gare de L'Est.

Eine Stadt empfängt seine Gäste doch immer am Bahnhof. Doch dieser hier ist groß, einfach, schlicht. Weiter geht's der Magenta entlang Richtung Basilique Du Sacre Coeur durch ein Viertel, das der arabischen Welt entstiegen zu sein schien. Ein buntes Treiben, hauptsächlich Nichteuropäer, mit viel Lärm, engen Straßen, breiten Boullevards und Geschäften, Geschäftchen aller Art. Stoffe en gross in allen Farben und Sorten. Wir waren mitten in Monte Martre. Auf einer kleinen Anhöhe steht dann die Basilique Du Sacre Coeur ganz in weiß. Ein besonderer Sandstein läßt sie in Verbindung mit Regenwasser immer wieder blendendweiß werden.

Sehr gepflegte Anlage - und viele freundliche Menschen aller Länder lassen sich diesen Ort zur Wohltat für die Sinne werden. Auch im Innern des Doms herrscht eine himmlische Ruhe. Also alles in Frieden und ein sagenhafter Ausblick über das Häusermeer von Paris. Zurück ging's über die Rue La Fayette Richtung Opéra Garnier mitten durch dieses Gewimmel von Menschen und Autos. Auch wir haben es gelernt, bei Rot über die Straßen zu gehen. Irgendeiner paßt schon auf uns auf. Überhaupt halten die Kraftfahrer, auch wenn sie Grün haben, für Fußgänger an.